BLACK JEWS – BETA ISRAEL
Eintritt frei
Samstag, 16. November & Sonntag, 17. November ARSENAL
Die Geschichte der Beta Israel oder Falascha, einer ethnisch-religiösen Gruppe, deren Mitglieder ursprünglich aus Äthiopien stammen und die seit Ende der 1970er Jahre mehrheitlich nach Israel emigriert sind bzw. emigrieren mussten, ist hierzulande weitgehend unbekannt. Im Gegensatz zu anderen Geschichten der jüdischen Diaspora auf dem afrikanischen Kontinent ist die der Falascha filmisch gut repräsentiert. Das Special BLACK JEWS – BETA ISRAEL setzt sich am Beispiel der äthiopischen Juden und Jüdinnen mit der komplexen Geschichte des Judentums in Afrika und seinen Bezügen zum heutigen Israel auseinander. Das Programm umfasst Spiel- und Dokumentarfilme zum Thema sowie eine Podiumsdiskussion. Der Eintritt zu allen genannten Veranstaltungen ist frei.
Konzept und Kuration Black Jews – Beta Israel: Uta Rügner, Florian Wachinger.
Die Realisierung des Programms wird ermöglicht mit Mitteln aus dem „Aktionsfonds gegen Antisemitismus“ der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
SA 16 NOV
17:00 ARSENAL
Eintritt frei
OASIS
Bazi Gete
Israel 2024 | OmeU | 18 min
An ihrem 34. Geburtstag verbringt die Äthiopierin Ronit die Nacht mit einem Fremden, einem jüngeren, verletzten Lastwagenfahrer, der wie sie die Last der Einsamkeit trägt.
FIG TREE
Aalam-Warqe Davidian
Äthiopien/ Israel/ Deutschland 2018 | OmeU | 93 min
Addis Abeba 1989, mitten im Bürgerkrieg. Männer sind auf der Straße selten zu sehen, es sei denn, sie sind Militärangehörige, Priester oder Krüppel.
Mina lebt mit ihrer Großmutter und ihrem handamputierten Bruder in einem abgelegenen Viertel am Stadtrand von Addis Abeba. Die 14-Jährige erlebt die besten und die schlimmsten Seiten des Lebens zugleich: in dem Christen Eli findet sie ihre erste große Liebe. Doch dann beschließt ihre jüdische Familie, nach Israel auszuwandern…
Im Anschluss an die Screenings
SA 16 NOV
ca. 18:45 ARSENAL
Eintritt frei
PANEL: BLACK JEWS – FILMMAKING IN A COMPLEX MULTICULTURAL SOCIETY
mit Aalam-Warqe Davidian (Regisseurin), Bazi Gete (Regisseur), Naomi Levari (Produzentin)
Moderation: Igal Avidan
Die Podiumsdiskussion fragt nach dem Potential des äthiopisch-jüdischen Kinos, Gräben zu überwinden und die Komplexität und Vielschichtigkeit der israelischen Gesellschaft nach innen und außen kritisch zu verhandeln und gleichzeitig antisemitischen Klischees entgegenzuwirken.
Neben den beiden Regisseur*innen Aalam-Warqe Davidian und Bazi Gete ist die israelische Produzentin Naomi Levari zu Gast. Moderation: Igal Avidan.
AALAM-WARQE DAVIDIAN (*1980) ist eine äthiopisch-israelische Filmregisseurin. Sie ist Absolventin der Sam Spiegel Film and Television School in Jerusalem und hat als Rechercheurin für die Dokumentarfilmerin Ada Ushpiz gearbeitet. Ihre Kurzfilme KORKI und CLEANING TIME wurden auf Festivals auf der ganzen Welt gezeigt. Aalam-Warqes Kurzfilm FACING THE WALL (2016) gewann den Hauptpreis beim Jerusalem International Film Festival. Ihr Langfilmdebüt FIG TREE war 2018 für den Ophir Award in der Kategorie Bester Film nominiert und auf dem Toronto International Film Festival 2018 mit dem Eurimages Audentia Award für die beste weibliche Regie ausgezeichnet worden.
BAZI GETE ist ein israelischer Schriftsteller und Regisseur. Gete stammt aus einer äthiopischen Familie, die – über Flüchtlingslager im Sudan – nach Israel emigrierte, als er gerade acht Jahre alt war. Nach seiner Schulausbildung studierte er am Sapir College im Süden Israels Film- und Fernsehtechnik. Er realisierte zwei Kurzfilme, darunter MEDIUM RARE, der 2009 beim Film Festival in Jerusalem lief. Sein Spielfilm RED LEAVES gewann 2014 den Anat Pirchi Award für den besten Debütfilm beim Jerusalem International Film Festival und 2014 den Preis der International Federation of Film Critics. Derzeit arbeitet er an seinem zweiten Spielfilm, in dem er Shakespeares Liebesdrama „Romeo und Julia“ in den Süden Tel Avivs verlegt, wo eine äthiopische Witwe und ein eritreischer Arbeiter nicht zueinander finden können.
NAOMI LEVARI (*1978) ist Mitbegründerin der Tel Aviver Produktionsfirma Black Sheep Film Productions Ltd., deren Filme (u.a. Chained, Stripped, Fig Tree, One Week and a Day) auf unzähligen Festivals zu sehen sind (u.a. Berlinale, Cannes, Venice IFF). Levaris künstlerischer Anspruch an die von ihr produzierten Filme ist, dass ungesehene und ungehörte Stimmen in der Gesellschaft Aufmerksamkeit erfahren.
IGAL AVIDAN (MODERATION): Der deutsch-israelische Journalist arbeitet seit 1990 für verschiedene israelische Medien sowie als freier Autor für die Süddeutsche Zeitung und die Welt. Er hält Vorträge bei der Bundeszentrale für politische Bildung und für die Deutsch-Israelische Gesellschaft über den Nahen Osten. 2021 lief sein Beitrag „Das äthiopische Judentum und das Heilige Land“ beim Deutschlandfunk
SO 17 NOV
17:30h ARSENAL
Eintritt frei
WHAT HAS CHANGED
Salomon Chekol
Israel 2021 | OmeU | 15 min
Der Soldat Shai, ein äthiopischer Jude, hat für Pessach Urlaub bekommen. Die Armee hat ihm Essenskonserven geschenkt, damit seine Familie sich die traditionellen Speisen leisten kann. Als er zufällig entdeckt, dass sein Vater zu Hause eine größere Summe Geld versteckt hat, kommt es zum Eklat.
SALOMON CHEKOL wurde 1993 in Äthiopien geboren und zog 1998 nach Israel, wo er in Ashdod aufwuchs. Er besuchte ein Internat in Jerusalem. Salomon ist ein Absolvent des Projekts „Seeing Afar“, das unter der Schirmherrschaft von Channel 12 steht und begabte Oberschüler*innen ausfindig macht und ihnen bei der Integration in das Filmstudium hilft. Solomon ist dem Projekt weiterhin als Mentor verbunden.
WITH NO LAND
Aalam-Warqe Davidian
Israel 2021 | OmeU | 83 min
In Anwesenheit der Regisseurin
Der Dokumentarfilm enthüllt anhand von Augenzeugenberichten und einzigartigem Archivmaterial die bislang unbekannten Hintergründe der „Operation Salomon“, die vor über 30 Jahren 15.000 Juden und Jüdinnen aus Äthiopien nach Israel brachte. Sie erzählt von den lebensgefährlichen Aktionen der jüdisch-äthiopischen Aktivist*innen in Äthiopien, Israel und Nordamerika im Vorfeld und verfolgt die Operation 2021, mit der die verbliebenen Beta Israel evakuiert werden sollten.
AALAM-WARQE DAVIDIAN (*1980) ist eine äthiopisch-israelische Filmregisseurin. Sie ist Absolventin der Sam Spiegel Film and Television School in Jerusalem und hat als Rechercheurin für die Dokumentarfilmerin Ada Ushpiz gearbeitet. Ihre Kurzfilme KORKI und CLEANING TIME wurden auf Festivals auf der ganzen Welt gezeigt. Aalam-Warqes Kurzfilm FACING THE WALL (2016) gewann den Hauptpreis beim Jerusalem International Film Festival. Ihr Langfilmdebüt FIG TREE war 2018 für den Ophir Award in der Kategorie Bester Film nominiert und auf dem Toronto International Film Festival 2018 mit dem Eurimages Audentia Award für die beste weibliche Regie ausgezeichnet.