AFRIKAMERA SERIES: INVISIBLES / 4 FOLGEN

Alex Ogou
Elfenbeinküste 2018 I Fernsehserie I OmeU I 208 min

anschließend Künstlergespräch zum Thema «Translokalisierung der Serienproduktion» mit dem Filmregisseur Alex Ogou, Prof. Susanne Eichner (Medienwissenschaftlerin von der Filmuniversität Potsdam und Expertin für transkulturelles Kino) und Daddy Dibinga (Filmwissenschaftler, SFB 1265 TU Berlin)

In Kooperation mit der TU Berlin / Sonderforschungsbereich 1265 „Re-Figuration von Räumen“ / Projekt C06 Afronovelas und der Filmuniversität Potsdam Babelsberg

FR 15 NOV
19:00 SINEMA TRANSTOPIA

Im Mittelpunkt der zehnteiligen Serie des ivorischen Filmemachers Alex Ogou steht der Alltag gewalttätiger Straßengangs, die ganze Stadtviertel von Abidjan unsicher machen. Spannend und berührend zugleich beleuchtet INVISIBLES das soziale Phänomen orientierungsloser Jugendlicher, die sich den Banden eigentlich nur anschließen, um für ein besseres Leben zu kämpfen. Im September 2018 wurde INVISIBLES als erste frankophone afrikanische Serie mit dem „Out of Africa“-Preis ausgezeichnet und gewann beim Festival von La Rochelle den Preis für die beste ausländische frankophone Geschichte.

ALEX OGOU, geboren 1979 in Gadago (Elfenbeinküste), ist ein französisch-ivorischer Schauspieler, Drehbuchautor, Produktionsleiter und Regisseur. Auf dem afrikanischen Kontinent ist er unter anderem als Schauspieler in Filmen wie IL VA PLEUVOIR SUR CONAKRY und MORBAYASSA von Cheick Fantamady Camara bekannt. Zuletzt feierte er als Regisseur der Serien CACAO (2020) und Ô BATANGA (2023) internationale Erfolge.

Die Lange Nacht der Serien wurde in Kooperation mit dem DFG-geförderten Forschungsprojekt «Streaming-Serien: Raumgeschichten und Produktionsregime bei  Afronovelas» des SFB 1265 Re-Figuration von Räumen der TU Berlin organisiert. Das Forschungsprojekt, geleitet von der französischen Soziologin Séverine Marguin und dem kongolesischen Regisseur und Filmwissenschaftler Daddy Dibinga, konzentriert sich auf die derzeit boomende französischsprachige Serienkultur in Westafrika, insbesondere auf die von den Zuschauer*innen verehrten Seifenopern aus der Elfenbeinküste und dem Senegal. Vor dem Hintergrund der tiefgehenden Veränderungen (Globalisierung, Digitalisierung, Dekolonisierung) rekonstruieren sie im Projekt das Regime der westafrikanischen Serienindustrie. Auf  Basis einer qualitativen Untersuchung, die eine Ethnographie an Filmsets und Interviews (n = 60) mit Filmproduzent*innen sowie mit weiteren Akteur*innen der Branche (wie Filmkritiker*innen, öffentlichen Geldgebern, Investor*innen und verschiedenen Fernsehsendern und Anbietern) umfasst, identifizieren sie verschiedene Produktionskonstellationen. Das Besondere an dieser Industrie ist, dass sie auf globalisierte Weise entsteht: Sie beschränkt sich nicht auf nationale Grenzen, sondern entwickelt sich über verschiedene Maßstäbe hinweg, von hyperlokal über subregional, kontinental bis hin zu global. Es sind die Machtsymmetrien zwischen diesen Konstellationen mit variabler Geometrie, die im Mittelpunkt der Analysen stehen.